Was für eine Idee steckt dahinter?
Insbesondere private Trader liegen öfters falsch als richtig. Dies lässt sich einfach nachprüfen, da die meisten Broker Zahlen hierzu angeben. (Zumindest die EU CFD & Forex Broker sind dazu verpflichtet)
In der Regel verlieren private Trader zwischen 60 und 85% der Zeit. Wenn man nun ausführliche Daten darüber hätte, könnte man diese Daten also Kontraindikator verwenden.
Welche Möglichkeiten gibt es das Privatanleger Sentiment einzusehen?
Es gibt mehrere Möglichkeiten und auch hier ist das Problem, dass man nicht ohne Weiteres an richtig verlässliche Daten kommt. Diese Daten werden teilweise für viel Geld weiterverkauft an Hedgefonds usw. Es gibt also kaum direkte Quellen und man muss also verschiedene Indikatoren betrachten.
EUWAX Sentiment (Börse Stuttgart)
Das EUWAX Sentiment ist ein sehr bekanntes Barometer, was die Stimmung der Privatanleger widerspiegelt. Man sollte hier stets die höheren Zeiteinheiten betrachten und die 1T Ansicht ignorieren, da sich diese meist invers zum Dax bewegt und wenig Aussagekraft besitzt. (Anmerkung: Sentiment Analyse sollte sowieso mittelfristig genutzt werden).
Fear and Greed Index (CNN Money)
Der Fear & Greed Index passt zwar nicht perfekt zu Privatanleger Sentiment, spiegelt aber ebenfalls die Emotionen des Marktes wider und findet deshalb kurze Erwähnung. Mehr Informationen findest du zum Fear And Greed Index hier.
Positionierung der Privaten Trader (Broker Daten)
Eine der „neueren“ Möglichkeiten, dass Privatanleger Sentiment zu messen, ist direkt beim Broker reinzuschauen. Es gibt mehrere Broker, die diese Daten auf ihren Webseiten veröffentlichen. Meist findet man eine Übersicht oder bei einem einzelnen Instrument eine Ansicht wie: % Der Trading sind short im Markt oder % sind long im Markt. Hier auf dem Bild wären bei Öl beispielsweise die meisten Trader (84%) long.
Da diese Daten natürlich nicht 100% verlässlich sind, sollte man diese mit anderen Brokern vergleichen und einen Durchschnitt bilden.
Broker, die diese Werte veröffentlichen sind/waren z.B.
- Markets.com
- Plus500
- eToro
- IG
- Capital.com
Commitments of Traders – COT Report (CFTC)
Auch im COT Report kann man die Positionen der Privatanleger auslesen. Diese Daten hier sind mit die verlässlichsten, jedoch zeit verzögert.
Mehr Informationen zum COT Report findest du hier
Was sind die Vorteile und Nachteile des Privatanleger Sentiments?
Die Vorteile des Privatanleger Sentiments
- Marktsituation besser einschätzbar
- Trendumkehr und Extrempunkt Analyse
- Marktdynamik und Trendstärke einschätzbar
Die Nachteile des Privatanleger Sentiments
- Mittelfristige Strategie
- Keine genauen Einstiege oder Ausstiege möglich
- Verzögerte Berichterstattung
Welche Märkte eignen sich am besten für die Strategie?
Es gibt hier keinen besten Markt. Man sollte Märkte wählen, die eine starke Positionierung aufweisen. Hierzu lohnt es sich jedoch die Entwicklung zu beobachten. D.h. einfach mal ein paar Screenshots machen von dem Stand X und dann jede Woche Updates machen, was sich geändert hat. So kann man sich selbst mit wenig Aufwand Unterschiede feststellen.
Besonderheiten des Privatanleger Sentiments
Wie bei allen Sentiment Analysen, gibt es keine genauen Signale zum Einstieg oder Ausstieg. Man sollte also kleinere Positionen nutzen, damit das Risikomanagement stimmt.
Das Privatanleger Sentiment setzt sich aus vielen verschiedenen Indikatoren zusammen und kann deshalb unterschiedlich ausfallen, je nachdem welche Methode man eben bevorzugt. So könnten die COT Daten noch normal sein, während das EUWAX bereits Extremwerte anzeigt. Idealerweise würden natürlich möglichst viele Indikatoren auf das gleiche Ergebnis hindeuten.